Freitag, 30. Oktober 2015

Mingelaba - Nachtzug nach Bagan

Tausend Pagoden am Inle See
Bevor ich meine jetzige Reise angetreten habe, war ich sehr nervös. Myanmar sollte es werden und im Internet gibt es zwar viel zu lesen, so richtig beruhigend war das aber nicht. In einigen Travelblogs stand, dass man nur nagelneue ungeknicke Dollarsccheine umtauschen könne, es keine Geldautomaten gäbe und sein Handy braucht man gar nich mitnehmen, denn es gibt eh kein Netz und WLAN sowieso nicht.

Vor allem um das Geld machte ich mir Gedanken, denn woher soll ich wissen, wie viel Geld ich auf einer zweiwöchigen Gruppenreise brauche. Ich hatte das Gefühl, in eine völlig unbekannte Welt aufzubrechen. Und das war toll.

Sieben Millionen Menschen. Sieben Millionen, die in Yangon leben und arbeiten. Die Stadt ist im Wandel, das erzählt mir schon der Taxifahrer und tatsächlich sieht man kaum eine Straße, in der nicht gebaut wird. Es ist dunkel, halb 12 ungefähr, doch die Menschen sind noch unterwegs. Der Fahrer macht das Licht im Auto an. Security, sagt er und zeigt auf die Beamten, die mit der Taschenlampe in jedes vorbeifahrende Auto leuchten. Das ist wichtig, es sind bald Wahlen.

Und tatsächlich stolpere ich gleich am nächsten Tag, bei einem Spaziergang durch die
Stadt, in eine Menschenmasse, die für die NLD demonstriert. Die Nationale Liga für Demokratie wurde 1988 von der Fredensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gegründet und ist seitdem führende Oppositionspartei gegen das derzeit regierende Miltär. Schon Anfag der 90er Jahre gewann die NLD die damaligen Präsidentschaftswahlen, doch das Regime verbot die Partei bis 2001. Die Regierung fühlte sich durch die Beliebheit der NLD bedroht und reduzierte die Partei auf ein Büro in Yangon. Als 2010 Aung San Suu Kyi der Präsidentensitz komplett verboten wurde, boykottierte die Partei die Wahlen und so kommt es, dass nach 28 Jahren Bestehen der Partei immer noch das Militär die Macht im Land hat.

Doch dieses Jahr soll sich alles ändern, ein Vertreter ist gewählt und am 8. November geht das Volk wählen. Da die Parteien nur in dem Monat vor den Wahlen Wahlkampf betreiben dürfen, geht jetzt nattürlich die Post ab. Die NLD marschiert und die USDP fährt mit großen grünen, überteuerten Karnevalswagen hinterher.

Dennoch hat sich seit 2010 einiges getan, auch die Militärjunta kann den Wandel der Zeit nicht aufhalten und öffnet langsam die Grenzen für sein Volk und die Türen für die interessierten Touristen. Über Politik darf natürlich trotzdem nicht geprochen werden.

Es ändert sich alles so schnell, dass Reiseführer und sogar Blogbeiträge schnell veralten.
Visum
U Bein Bridge Mandalay

Das Touristenvisum kann man für 25 Euro bei der burmesischen Botschaft in Berlin beantragen. Dauer ca. 2 Wochen. Mittlerweile gibt es auch ein Visa on Arrival, was aber hauptsächlich für Geschäftsreisende und Teilnehmer von Touren bestimmt ist. Für Indiviiualreisende kann es hier zu Problemen kommen.

Geld

Bezahlt wird in Kyat. Es gibt nur Scheine, die Münzen wurden vor einiger Zeit aus dem Umlauf genommen. Sobald man im Flughafeen Yangon ist, gibt es dort mehrere Geldautomaten. Alle Automaten nehmen Visa und Mastercard, mit Maestro kann es manchmal zu Problemen kommen. Im ganzen Land sind ATMs verstreut. Meine Sorgen zu wenig oder zu viel Geld zu tauschen war also unbegründet. Dennoch kann man fast überall mit US Dollar bezahlen, wenn man mag.

Wifi

In Hotels und Cafés (vor allem die für Touris) ist das Inernet besser als in Europa oder Australien. WIFI ist generell kostenlos.

Fischer auf dem Inle See
Handynetz

Es ist ein großes Land, aber in den größeren Städten giibt es eiigentliich keiine Probleme. Sim Karten sin relativ teuer, aber es geht aufwwärts. Vor 10 Jahren kostete ein Handy mit Sim Karte noch 5000 US$. Jetzt kostet der Vertrag uungefähr 100 $ im Monat.

Menschen

Die Burmesen sind das netteste Völkchen, das ich je kennenlernen durfte. Alle sind interessiert und so kam es, dass wir einige Male fotografiert wurden. Es ist noch neu, dass Touristen in die ländlichen Gegenden kommen und vor allem blonde Menschen finden sie sehr interessant.

Nachtzug nach Bagan
Transport

Wir haben Zug, Bus, Boot und Fugzeug genutzt. Der Nachtzug von Yangon nach Bagan war mit seinen 19 Stunden mit Abstand am anstrengendsten, aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. In der 1. Klasse gibt es relativ bequeme Sitze/Betten, die 2. Klasse ist nur mit Sitzen ausgestattet. 

Das Boot von Bagan nach Mandalay hätte ich mir gerne gespart. 12 Stunden und die Landschaft hat sich kaum verändert.

Der Bus ist am günstgten und die VIP Busse kosten nur etwas mehr als die normalen. Vorteile: Beinfreiheit, Air Con und genug Platz die Sitze nach hinten zu stellen.
Sonnenuntergang bei den Pagoden

Flugzeug geht schnell und auf unserem anderthalb Stunden Flug gab es sogar leckeres Frühstück.

Alles in allem ist Myanmar ein Besuch wert. Die Menschen sind unglaublich und die Tempelanlagen in Bagan rauben einem den Atem. Man sollte sich beeilen, denn es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Thailands Touristenstrom überschwappt.












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