Perth

Perth
Arbeiten in Australien? Wie das geht, erfahrt ihr hier...

Sonntag, 10. August 2014

Hogwarts steht im Wunderland (Tag 4)

Strandtag in Weston-Super-Mare
Am Sonntagvormittag geht es los, mit dem Zug fahren wir weiter Richtung Wales. In Bristol steigen wir um, und 20 Minuten später kommen wir in Weston-Super-Mare an. Ein Geheimtipp. 

Um uns herum sind nur englische Familien. Wir folgen ihnen und kommen am schönen Strand des Seebades raus. Das Wetter ist perfekt unbritisch. Es ist heiß und die Sonne scheint. Der altbekannte Pier ragt in das Meer und in der Ferne kann man das walisische Land erkennen. 


Einmal Sand in den Koffer :)
Wir ziehen unsere Koffer durch den Sand bis wir eine passende Stelle gefunden haben, um unsere Decken und Handtücher auszubreiten. Wir machen es uns gemütlich und beobachten die Leute um uns herum. Es ist ein bunter Mix zwischen jungen Leuten, die sich lustig mit dem Wattschlamm einschmieren und Fotos machen, und Familien, die sich zum Sonntagstee am Strand treffen. Die Gruppe vor uns buddelt sich gerade ein Loch, in dem sie ihr Mittag grillen wollen. Ich schlendere ein wenig am Wasser entlang. Man fühlt sich wie an der deutschen Nordsee mit schönem Wetter und lautstarken, mit Sonnencreme eingeschmierten Briten. Überall schweben die Möwen, in der Hoffnung auch einen Bissen abzubekommen. Gegen Nachmittag bekommen wir Hunger und gönnen uns some biscuit icecream, denn die scheint hier der Renner zu sein. Leider schmilzt die Hälfte schon auf dem Weg zu unserem Platz, lecker ist sie trotzdem.

Möwen suchen nach verlassenen Tellern
Wir ziehen weiter, denn auf die nächste Station freuen wir uns am meisten. Wir haben uns im Internet ein Zimmer im Oxford Keble College gebucht. Am Bahnhof von Weston-Super-Mare stehen wir mit den britischen Familien, die langsam nach Hause wollen. Ein Blick in eine Fensterscheibe und wir sehen, dass wir uns schnell anpassen konnten. Leuchtend rote Gesichter blicken uns entgegen. Heute abend werden wir viel Spaß mit unserem neu erstandenen Sonnenbrand haben. Typisch Engländer

Eine Zugfahrt die ist lustig
Wir setzen uns wieder in unser Lieblingstransportmittel. Der Zug der Great Western Linie ist pünktlich wie immer und bringt uns zuverlässig durch die unfassbar grüne Landschaft nach Oxford bzw hat er uns direkt nach Hogwarts gezaubert. Joanne K. Rowling hat gelogen, denn Hogwarts liegt im Wunderland. Das weiße Kaninchen ist überall. Es kommt uns auf Fahrrädern entgegen, tanzt durch die Einkaufsstraßen oder hängt an den Schildern der verschiedenen Buchläden. Alles ist gekonnt intellektuell und fantastisch zugleich. Ich blicke über die Schulter und entdecke Häuser aus den Harry Potter Filmen. Auf dem Weg zum College entdecken wir den Pub, in dem J.R.R. Tolkien mit C.S. Lewis zusammensaß und sie über Aslan und die Hobbits gesprochen haben. Angeblich. Wir irren mal wieder rum, trotz Ausschilderung und Wegbeschreibung. Aber so lernt man die Gegend ja bekanntlich am besten kennen.

Kaninchen und Seifenblasen
Oxford ist neben Cambridge die Universitätsstadt schlechthin. Bekannt aus zahlreichen Filmen ist es mehr als die alten Häuser vermuten lassen. Eben eine typische Studentenstadt, die viele Touristen anlockt. Zwischen typisch englischen Pubs und Büchereien findet man Souvenirläden, die Tassen und Pullis mit dem Collegelogo verkaufen. Überall sieht man Eulen und Kaninchen, die heimlichen Stars dieser idyllischen Stadt.

Im College angekommen, werden wir herzlich begrüßt. Der nette Mann am Empfang zeigt uns den Weg zu unserem Zimmer und erklärt uns, wann und wo es Frühstück gibt. Die wichtigen Dinge sind also geklärt. Wir ziehen noch einmal los und erkunden die Gegend. Vom Hunger getrieben ziehen wir von Pub zu Restaurant und von Restaurant zu Pub. In einer Seitengasse finden wir die perfekte Kneipe. 

Immer wieder gerne: Pizza im White Rabbit
The White Rabbit ist urig und britisch, der Barmann sieht nett aus, also machen wir es uns an einem Tisch gemütlich und studieren die Speisekarte. Wir wollen PIZZAAA und warten, dass der hübsche Mann vorbeikommt und unsere Bestellung aufnimmt. Auffordernd lächle ich ihn an und er grinst genauso zurück. Wir haben total vergessen, dass man hier zum Tresen gehen muss, um zu bestellen. Als wir uns daran wieder erinnern lacht er uns schon freundlich an. Das Cider bekommen wir sofort und als die Pizza fertig ist, bringt er sie uns sogar und fragt wo wir herkommen. Wir sind also doch wieder als Touris aufgefallen.

Unser Zuhause für eine Nacht
Nach dem leckeren Essen ziehen wir weiter um die Häuser und schauen uns Hogwarts im Dunkeln an. 

Am nächsten Morgen kommen wir in die große Halle und setzen uns an den Gryffendortisch. Nette Collegestudenten decken die Tische und es gibt ein reichhaltiges Frühstücksbuffet. Mit offenen Mündern schauen wir uns um, bis wir den jungen Mann bemerken, der wahrscheinlich schon zum dritten Mal fragt, ob er ein Foto von uns machen soll. Er lächelt und sieht so aus, als ob er nicht zum ersten mal verblüffte Gäste gesehen hätte.

Frühstück in der großen Halle
Nach dem Frühstück ziehen wir nochmal los und schauen uns die Drehorte der Harry Potter Filme an. Als echte Fans flippen wir auch nur ein bisschen aus. Traurig verlassen wir gegen Mittag eine Stadt, die uns einfach verzaubert hat.

Na gut, so traurig, dann auch nicht, denn es geht noch einmal für zwei Tage zu meiner großen Liebe. London Calling.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen