Strandtag in Weston-Super-Mare |
Am Sonntagvormittag geht es los, mit
dem Zug fahren wir weiter Richtung Wales. In Bristol steigen wir um,
und 20 Minuten später kommen wir in Weston-Super-Mare an. Ein
Geheimtipp.
Um uns herum sind nur englische Familien. Wir folgen
ihnen und kommen am schönen Strand des Seebades raus. Das Wetter ist
perfekt unbritisch. Es ist heiß und die Sonne scheint. Der altbekannte Pier ragt in das Meer und in der Ferne kann man das walisische Land
erkennen.
Einmal Sand in den Koffer :) |
Wir ziehen unsere Koffer durch den Sand bis wir eine
passende Stelle gefunden haben, um unsere Decken und Handtücher
auszubreiten. Wir machen es uns gemütlich und beobachten die Leute
um uns herum. Es ist ein bunter Mix zwischen jungen Leuten, die sich
lustig mit dem Wattschlamm einschmieren und Fotos machen, und
Familien, die sich zum Sonntagstee am Strand treffen. Die Gruppe vor
uns buddelt sich gerade ein Loch, in dem sie ihr Mittag grillen
wollen. Ich schlendere ein wenig am Wasser entlang. Man fühlt sich
wie an der deutschen Nordsee mit schönem Wetter und lautstarken, mit
Sonnencreme eingeschmierten Briten. Überall schweben die Möwen, in
der Hoffnung auch einen Bissen abzubekommen. Gegen Nachmittag
bekommen wir Hunger und gönnen uns some biscuit icecream, denn die
scheint hier der Renner zu sein. Leider schmilzt die Hälfte schon
auf dem Weg zu unserem Platz, lecker ist sie trotzdem.
Möwen suchen nach verlassenen Tellern |
Eine Zugfahrt die ist lustig |
Wir setzen uns wieder in unser
Lieblingstransportmittel. Der Zug der Great Western Linie ist
pünktlich wie immer und bringt uns zuverlässig durch die unfassbar
grüne Landschaft nach Oxford bzw hat er uns direkt nach Hogwarts
gezaubert. Joanne K. Rowling hat gelogen, denn Hogwarts liegt im
Wunderland. Das weiße Kaninchen ist überall. Es kommt uns auf
Fahrrädern entgegen, tanzt durch die Einkaufsstraßen oder hängt an
den Schildern der verschiedenen Buchläden. Alles ist gekonnt
intellektuell und fantastisch zugleich. Ich blicke über die Schulter
und entdecke Häuser aus den Harry Potter Filmen. Auf dem Weg zum
College entdecken wir den Pub, in dem J.R.R. Tolkien mit C.S. Lewis
zusammensaß und sie über Aslan und die Hobbits gesprochen haben.
Angeblich. Wir irren mal wieder rum, trotz Ausschilderung und
Wegbeschreibung. Aber so lernt man die Gegend ja bekanntlich am
besten kennen.
Kaninchen und Seifenblasen |
Oxford ist neben Cambridge die
Universitätsstadt schlechthin. Bekannt aus zahlreichen Filmen ist es
mehr als die alten Häuser vermuten lassen. Eben eine typische
Studentenstadt, die viele Touristen anlockt. Zwischen typisch
englischen Pubs und Büchereien findet man Souvenirläden, die Tassen
und Pullis mit dem Collegelogo verkaufen. Überall sieht man Eulen und
Kaninchen, die heimlichen Stars dieser idyllischen Stadt.
Im College angekommen, werden wir
herzlich begrüßt. Der nette Mann am Empfang zeigt uns den Weg zu
unserem Zimmer und erklärt uns, wann und wo es Frühstück gibt. Die
wichtigen Dinge sind also geklärt. Wir ziehen noch einmal los und
erkunden die Gegend. Vom Hunger getrieben ziehen wir von Pub zu
Restaurant und von Restaurant zu Pub. In einer Seitengasse finden wir
die perfekte Kneipe.
Immer wieder gerne: Pizza im White Rabbit |
The White Rabbit ist urig und britisch, der
Barmann sieht nett aus, also machen wir es uns an einem Tisch
gemütlich und studieren die Speisekarte. Wir wollen PIZZAAA und
warten, dass der hübsche Mann vorbeikommt und unsere Bestellung
aufnimmt. Auffordernd lächle ich ihn an und er grinst genauso
zurück. Wir haben total vergessen, dass man hier zum Tresen gehen
muss, um zu bestellen. Als wir uns daran wieder erinnern lacht er uns
schon freundlich an. Das Cider bekommen wir sofort und als die Pizza
fertig ist, bringt er sie uns sogar und fragt wo wir herkommen. Wir
sind also doch wieder als Touris aufgefallen.
Unser Zuhause für eine Nacht |
Nach dem leckeren Essen ziehen wir
weiter um die Häuser und schauen uns Hogwarts im Dunkeln an.
Am
nächsten Morgen kommen wir in die große Halle und setzen uns an den
Gryffendortisch. Nette Collegestudenten decken die Tische und es gibt
ein reichhaltiges Frühstücksbuffet. Mit offenen Mündern schauen
wir uns um, bis wir den jungen Mann bemerken, der wahrscheinlich
schon zum dritten Mal fragt, ob er ein Foto von uns machen soll. Er
lächelt und sieht so aus, als ob er nicht zum ersten mal verblüffte
Gäste gesehen hätte.
Frühstück in der großen Halle |
Nach dem Frühstück ziehen wir nochmal
los und schauen uns die Drehorte der Harry Potter Filme an. Als echte
Fans flippen wir auch nur ein bisschen aus. Traurig verlassen wir
gegen Mittag eine Stadt, die uns einfach verzaubert hat.
Na gut, so traurig, dann auch nicht,
denn es geht noch einmal für zwei Tage zu meiner großen Liebe.
London Calling.
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