Disney in Swindon |
Nach einem guten Frühstück bestehend aus labbrigen Toast und Käse, aber wohlgemerkt das erste ordentliche Essen nach langer Zeit, begeben wir uns also in Internetcafé.
Das sind diese komischen Läden, die es mittlerweile an jeder Ecke gibt, aber dennoch unauffällig sind, weil man sie normalerweise nicht braucht. Fast jeder hat ein Smartphone und kann immer und überall ins Internet gehen, also bleiben die Cafés offen für verlorene Touristen, die zu geizig sind die dekadenten Roaminggebühren ihrer Telefongesellschaften zu zahlen. Gut für uns, denn zu genau dieser Gruppe gehören auch wir.
Im Zug wird schnell der fehlende Schlaf nachgeholt |
Zu einer halben Stunde
Internet gab es sogar eine Cola umsonst. Schade, dass wir das beide
nicht trinken. Aber in der Not frisst der Teufel fliegen und wir
haben von den letzten beiden Tagen gelernt alles mitzunehmen, was man
bekommen kann. Man weiß schließlich nicht, wann man das nächste
Mal was bekommt.
Bei booking.com finden wir ein schönes
Hotel in Swindon. Da der Süden uns Freitag nicht so wohl gestimmt
war, wollen wir es jetzt mit dem Westen probieren. Swindon liegt in
einer angenehmen Entfernung zu London und zum Meer. Also auf geht’s.
Wir laufen über den geschäftigen Bahnhof Paddington und haben
Glück, dass in den nächsten paar Minuten ein Zug genau da hin
fährt, wo wir hin wollen. Leider, ist alles voll und wir müssen und
mit dem Boden des Zuges vergnügen. Durch ein kleines Fenster sehe
ich die immergrüne Landschaft Englands vorbeiziehen. Mein Klischee
wird bewahrheitet, es ist immer ein bisschen grüner, als man denkt.
Der Himmel hat das blau, von dem man sich immer wieder wundert, dass
wirklich eine so intensive Farbe existiert.
Pizzaaaa |
Wir steigen in Swindon aus und haben
uns verliebt. Kleinstadtfeeling und Sonnenschein erwarten uns am
ruhigen Bahnhof. Unser Hotel, das Jury's Inn, finden wir sofort. Müde
und abgeschleppt und vor allem immer noch mit der Primarktüte kommen
wir in das vornehme Foyer. Wir merken sofort, ein echter Glücksgriff.
Für wenig Geld haben wir ein absolutes Hammerzimmer, mit zwei
riesigen Betten erwischt. Am liebsten würde ich gleich
weiterschlafen, denn die paar Stunden in Paddington haben mein
Defizit nicht wirklich minimiert. Aber schlafen kann man auch, wenn
der Urlaub vorbei ist und wir fragen an der Rezeption,wo man denn so
die nächsten Läden finden kann. Ein Stück weiter finden wir eine
Fußgängerzone mit allen Läden, die man sich so wünschen kann.
Zu Besuch in Bath |
Bei
Marks & Spencer holen wir uns den leckersten Fertignudelsalat der
Welt und setzen uns ein wenig in die Sonne. Vor uns spielt
klischeemäßig eine Frau in unserem Alter auf der Gitarre typisch
britische Singer-Songwriter Stücke. Wir gucken noch ein bisschen
durch die Läden und entscheiden dann weiter Richtung Westen zu
fahren. Unser Ziel ist Bristol und zwischendurch halten wir in dem
alten Kurort Bath an. So alt ist der gar nicht, denn viele junge
Leute steigen mit uns aus. Interessiert folgen wir ihnen in die
Altstadt. Die Straßen sind mit Läden gesäumt, für jeden scheint
etwas dabei zu sein. Wir lieben Bath. Gemütlich ein Eis schleckend,
schlendern wir durch Straßen, ein bisschen traurig, dass wir so
schnell schon weiter müssen, aber wir wollen ja so viel wie möglich
sehen.
Bristol at its finest |
Nach weiteren 20 Minuten fahren wir in
den Bahnhof von Bristol ein. Hier gibt es nicht ganz so viel zu
erzählen. Überall hängen Bilder von Banksy, einem
Graffittikünstler, der anscheinend von hier kommt. An jeder Ecke
stehen kleine Stände, die Abzüge von seinen Werken verkaufen.
Insgesamt fanden wir Bristol ganz okay, vor allem weil gerade die
Gaypride Parade an uns vorbeizog und es einiges zu gucken gab. Leider war dadurch die Stadt sehr voll und die
Läden absolut überfordert. So ließen wir die Suche nach etwas
Essbarem und fuhren zurück nach Swindon, um uns dort in einem Pub
unser erstes Cider zu gönnen. Der Mann an der Bar lachte uns zwar
ein bisschen aus, weil wir nur zwei kleine Biere bestellten, und als
wir dann sahen, wie klein die sind, lachten wir gemeinsam. Nun wissen
wir es besser.
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